KSH II (Landesliga)

Runde 3

In der dritten Runde mussten im Heimkampf gegen den SKJE schon Punkte her, damit wir uns Chancen auf den Klassenerhalt wahren und die Winterpause nicht im Tabellenkeller verbringen. Gestärkt nach gemeinsamen Frühstück (danke an die Organisatoren!) ging es pünktlich in winterlich-verschneiter Stimmung um 11:00 Uhr los.

Hierbei stand der Kampf unter günstigen Vorzeichen: Erstmalig konnten wir Clemens und Andrei einsetzen, und Jochen bekam sogar seine Wunschfarbe! Auch stellungsmäßig sah alles erst einmal sehr ok aus: Clemens benötigte lediglich 17 Züge ohne Rochade um einen flotten Start-Ziel-Sieg einzufahren. Ich hatte derweil (endlich!) die stattbekannte K.-Pops Variante auf dem Brett, mit der ich Guido vor vielen Jahren mal vorbereitet habe. So konnte ich mich deutlich wohl fühlen und mit deutlichem Zeit- und Stellungsvorteil aus der Eröffnung kommen. Dass dann Guido als Zuschauer pünktlich zu den letzten Zügen erschien, machte die Sache irgendwie richtig rund.

In der Zwischenzeit war Marcus in positionellen Nachteil geraten – wie genau habe ich nicht mitbekommen – und konnte die Stellung nicht halten. Beim Stand von 2 : 1 machte Friedrich dann Remis, nachdem die Stellung verflacht war. An den übrigen Brettern deuteten sich jeweils knappe Entscheidungen an: Marc stand wieder (inzwischen gewohnt) kurios, ein gegnerischer Bauer hatte sich im Mittelspiel auf e2 festgesetzt. Allerdings wissen wir ja, dass Marc um solche Probleme gnadenlos drum-herumspielt. Michael nutzte positionelle Fehler seines Gegners, um seine Stellung allmählich immer weiter zu verbessern, während Jochen zwischenzeitlich wohl einige Taktikmotive ausließ und sich im recht ausgeglichenen Bereich befand. Kurzum: Die nächsten Entscheidungen sollten in der Zeitnotphase fallen.

Hier konnte man sich als Kiebitz besonders bei Andrei Sorgen machen: In hochkomplexer Stellung mit Zeitnot und vielen Schwäche auf beiden Seiten drohte stets etwas wegzufliegen. In dieser Phase hätte der Kampf noch kippen können; sowohl Michael also auch Jochen mussten zudem über Remisangebote & Möglichkeiten nachdenken. Michael nahm dann den sicheren halben Punkt, wobei die Stellung ggf. etwas mehr hergegeben hätte, während Jochen in den Durchzieh-Modus schaltete. Nachdem Andrei jedoch mit Mehrmaterial aus der Zeitnot ging und Marc die Stellung weiterhin hielt, sah es so aus, als sollte es heute klappen.

Tatsächlich erhöhte Jochen wenig später auf 4:2, sodass wir aus Andreis und Marcs Partien lediglich noch einen halben Punkt benötigten. Marc hatte es inzwischen tatsächlich geschafft, den gegnerischen Bauernvorstoß auszuhebeln und sich einen eigenen Freibauern zu schaffen, während Andrei das interessante Endspiel T + Randbauer gegen S + vorgerückter Freibauer verwerten durfte. Springer sind bekanntermaßen immer gefährlich, aber Andrei ließ nichts anbrennen, und sowohl er als auch Marc verwandelten nach langer Spielzeit jeweils zum ganzen Punkt. 6:2 also am Ende: Vielleicht ist dieser Sieg final ein wenig höher ausgefallen als es auf dem Brett stand, aber die Punkte werden auch dringend benötigt.

Zwischenfazit: Gegen die beiden derzeit erstplatzierten Teams haben wir nun gespielt, und insgesamt zwei Punkte eingefahren. Das bedeutet, wir überwintern auf dem 7ten Platz; gegen die anderen Team im aktuellen Mittelfeld wird sich dann entscheiden wie es weitergeht. 🙂

(Baldur Schroeter)

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Runde 1+2

In den ersten beiden Runden ging es gegen den SV Großhansdorf und Union Eimsbüttel: Beide Teams traten nominell deutlich favorisiert gegen uns an, was sich am Ende auch jeweils in den Ergebnissen widerspiegelte.

Die Auftaktrunde gegen Großhansdorf ließ sich zunächst gut an: Aussichtsreiche Stellungen an einigen Brettern (z.B. Karin, Michael), Ayman mit solider Stellung und Marc mit Druck am Damenflügel bei ungleichseitigen Rochaden. Friedrich war derweil gut vorbereitet gegen seinen starken Gegner mit einem schönen Zeitvorsprung aus der Eröffnung gekommen. Wenig später remisierten Justus und Jochen, bevor es zu großen Verwicklungen kommen konnte; zu diesem Zeitpunkt sah es auch so aus, als würden uns die Remisen voranbringen. Nachdem Michael eine Figur gewann und seinen Vorteil souverän zum Matt führte, ging es noch weiter voran – leider sollte es der letzte Punkt für uns in diesem Kampf sein. Wenig später verlor Friedrich taktisch Material, und bei Marc hatten sich in der Zwischenzeit alle offensiv stehenden Figuren in die Defensive begeben. Kurz darauf folgten dann zwei schnelle Punkte für Großhansdorf: Conny verlor in komplexer Stellung und Zeitnot die Übersicht, während Ayman die Smartphone-Technik einen Streich spielte. Hier war bereits absehbar, dass wir noch wenig Chancen hatten. Friedrich musste konsequenterweise die Segel streichen, nun spielten noch Karin (Doppelturmendspiel mit besserem Läufer) und Marc beim Stand von 2:4. Letzter schaffte es wie durch ein Wunder, seine Figuren noch einmal zu aktivieren, sodass noch ein wenig Hoffnung auf einen Fopp bestand. Dementsprechend setzte Karin mannschaftsdienlich auf die Brechtstange statt auf das sichere Remis. Leider ging sie an dieser selber kaputt, und nachdem es sich bei Marc ausgefoppt hatte, stand ein deutliches 2-6 zu Buche.

Die zweite Runde gegen Union Eimsbüttel fand unter ähnlichen Vorzeichen statt: Ein wenig unserer ersten Bretter ledig, waren die Gegner klar favorisiert. Immerhin konnten wir den neuen Spielort von Union einweihen, die vom Hamburg-Haus in das ETV Sportzentrum umgezogen sind. Damit geht für Union eine kleine Ära zu ende, und irgendwie werde ich den alten Spielort vermissen. Neben unserem Spielort fand eine recht lautstarke Volleyballveranstaltung statt, sodass schon einmal der Schallschutz der Wände getestet werden konnte. Davon abgesehen gab es an den Brettern nicht so viel Positives zu berichten. Fangen wir mit dem Highlight (aus unserer Sicht) an: Marcus gewann in Rekordgeschwindigkeit gegen Lutz Franke, der gegen unser Spieler anscheinend immer besonders interessante Partien spielt. Marc spielte eine taktisch ähnlich interessante Partie wie in Runde 1, die mit einem Remis endete, wobei es gefühlt jederzeit in jede Richtung hätte gehen können. Karin nahm dieses Mal ein souveränes Remis mit: Als jedoch Peter und ich selber in kurzer Abfolge die Partien abgaben, war der Kampf bereits gekippt. Jochen hatte viel Zeit in der Eröffnung verbraucht und sich frei gespielt, konnte aufgrund der investierten Zeit und Energie in der Eröffnung jedoch keinen Vorteil daraus schlagen und verlor taktisch. Bei Michael hatte sich eine interessante Partie entfaltet, die am Ende in ein Turmendspiel mit 2 Minusbauern mündete. So etwas sollte normalerweise glatt verloren sein, wenn Michael nicht Meister der zähen Verteidigungszüge wäre: So wurde noch ordentlich geknetet mit T + K gegen T + K + verbundene Freibauern. Währenddessen sah Connys Schwerfigurenendspiel mit Mehrbauern in der Zeitnotphase aussichtsreich aus, mehr als ein Remis war danach jedoch nicht drin. So konnten die Zuschauer zum Schluss noch Michaels Verteidigungskünste bewundern; am Ende reichte es jedoch nicht.

Momentan heißt es also: „Willst du Königsspringer sehen, musst du die Tabelle drehen“. Spätestens im nächste Kampf sollten wir einen Gegentrend einleiten, sonst wird es schon sehr schwer die Chance auf einen Klassenerhalt zu wahren.

(Baldur Schroeter)

Runde 2

Runde 1

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Saison 2023/24

Abschlusstabelle der Saison 2022/23 (Stadtliga A)

Platz/Mannschaft DWZ Ø 1 2 3 4 5 6 7 8 9 B.Pkte M.Pkte
 1. Königsspringer II 1927 (4.) 7 6 45 16
 2. Pinneberg 1884 (7.) 6 4 39 13
 3. Union Eimsbüttel 2083 (1.) 1 7 5 7 41 12
 4. Hamburger SK VI 1926 (5.) 1 4 32 9
 5. St. Pauli V 1978 (2.) 5 5 6 32½ 8
 6. Barmbek II 1890 (6.) 2 3 3 5 28 6
 7. Blankenese 1948 (3.) 2 4 1 4 3 5 26 4
 8. NTSV 1793 (8.) 3 5 26 4
 9. Weiße Dame II 1740 (9.) ½ 2 3 3 18½ 0

Malle ist nur einmal im Jahr

Nachdem wir erst wenige Tage zuvor das Spitzenduell gegen Pinneberg gewonnen haben, geht es nun gegen Blankenese darum nachzulegen. Ich sage zwar wir, aber mein Anteil beim Sieg gegen Pinneberg bestand lediglich darin, die Ranglistennummern 1 bis 8 aufzustellen und dann aus dem Urlaub beim knappen Sieg im Whatsapp-Liveticker mitzufiebern. Auch gegen Blankenese kommen wir ohne Ersatzspieler aus, überhaupt sind die Zuverlässigkeit und Konstanz des gesamten Teams der Traum eines jeden Mannschaftsführers und tragen sicherlich einen Großteil zum Teamgefühl und dem bisherigen Erfolg bei. Nun genug der Lobhudelei, wir spielen also wieder nur mit Stammspielern, allerdings kommen statt Jussi und Baldur mit Ayman und mir die Setznummern 9 und 10 zum Zuge.

Der Kampf beginnt mit dem üblichen Ritual, dass Connie und Adrian etwas spät dran sind, wenige Minuten nach sieben sind jedoch alle Bretter vollständig besetzt.

Zu der Eröffnungsphase kann ich nicht viel sagen. Ich spiele mit Weiß gegen Russisch und komme, obwohl ich das ja selbst mit Schwarz spiele, früh in ungewohnte Fahrwasser. Für meinen Spielstil möglicherweise nicht ganz untypisch wähle ich ein recht konservatives Abspiel und gerate in eine passive Stellung mit einem auf c1 eingesperrten Läufer, erhoffe mir davon jedoch perspektivisch Spiel gegen die gegnerische Bauernstruktur. Als ich nach einiger Zeit auf die anderen Bretter blicke, erkenne ich vor allem einen bunten Reigen an 1.c4 und 1.d4 Stellungen, die alle so weit von meinem Repertoire entfernt sind, dass ich dem geneigten Leser eine konkretere systematische Einordnung erspare. Mein Gefühl sagt mir jedoch, dass die wilde Stellung bei Guido mit unterschiedlichen Rochaden eher kritisch ist, während ich bei Claus und Ayman den Eindruck habe, dass sie trotz des Führens der schwarzen Steine im Kampf um das Zentrum vorn liegen. Bei Connie, Marcus und Adrian sieht es noch ausgeglichen aus, wobei Adrian zu Beginn der Partie deutlich mehr Zeit verbraucht als sein Gegenüber.

Marcs Partien üben auf mich immer eine gewisse Faszination aus. Während es in den meisten anderen Partien zunächst in der ersten Stunde ein langsames Ringen in einigermaßen typischen Eröffnungsstrukturen gibt, geht es da bei Marc meistens schon ziemlich zur Sache. Auch diesmal werde ich nicht enttäuscht, obwohl mir noch unklar ist, was sich da bei beidseitig aktivem Spiel am Königsflügel zusammenbraut. Die erste deutliche Tendenz ergibt sich bei Claus, dessen Gegner einen Zentrumsbauern für vermeintliche Aktivität opfert. Nachdem sich dieser Mehrbauer als Freibauer am Ende einer gut befestigten Bauernkette entpuppt und das vom Gegner erhoffte Gegenspiel ausbleibt, darf ich bereits vorsichtig optimistisch sein. Marcus Gegner versucht derweil mit Springer und Läufer Drohungen auf f2 aufzustellen, was jedoch solide pariert wird, und wenig später einigt sich Marcus mit seinem Gegner auf die Punkteteilung. In Anbetracht dessen, dass Claus so gut wie zeitgleich den ganzen Punkt einfährt und Connie mit seinem Turm auf der siebten Reihe Druck ausüben kann, sicherlich eine pragmatische Entscheidung. Connie gewinnt dann auch überraschend schnell, sodass wir eine komfortable Führung verbuchen können. Diese wird sogar noch weiter ausgebaut, als Marc mit verdoppelten Türmen auf der h-Linie durchbricht, entscheidendes Material gewinnt und sich somit meine Bedenken zu seiner Stellung, wenn auch möglicherweise nicht als unbegründet, zumindest als unerheblich erweisen. Da war auch schon die vierte Stunde des Kampes angebrochen, und wir werden von Claus Gebert überrascht, der als Edelfan vorbeikommt und die Daheimgebliebenen per Whatsapp-Liveticker über das Geschehen informiert. Im zunehmend stickiger werdenden Spielsaal wird sich für die Öffnung eines Fensters entschieden. Das Bedürfnis nach Abkühlung durch Frischluft konkurriert jedoch mit der Ablenkung durch den wilden Musikmix, der von einer Zusammenkunft an einem nahegelegenen Parkplatz an unsere Ohren dringt. Ob Hintergrundbeschallung wie „Du hast den schönsten Arsch der Welt“ jetzt eher uns oder unsere Gegner ablenkt, vermag ich nicht abschließend zu bewerten, bin aber dennoch froh als mein Gegner mit einem Remisangebot kurz vorm 40. Zug einsieht, dass ich mit meiner Bauernstruktur auf den weißen Feldern felsenfesten Beton angerührt habe. Guidos Stellung bröckelt (man beachte die Fortführung der Beton-Metapher aus dem vorherigen Satz) derweil immer mehr auseinander und spätestens nach weiteren Eingeständnissen in der Zeitnot muss er leider die Segel streichen. Dennoch beachtlicher Kampfgeist, wenn man bedenkt, dass er schon seit drei Uhr morgens auf den Beinen ist und zwischendurch nach Mallorca und zurück geflogen ist. Die Ehre Jussi dorthin zu fliegen, der einen späteren Flug nahm und dessen Aufenthalt auf Mallorca seine Abwesenheit für diesen Kampf begründet, ist Guido leider nicht zuteil geworden. Aber ich schweife ab.

Es steht also 4:2 für uns und Ayman und Adrian spielen noch. Während Adrian bei lichter werdendem Material einen gesunden Mehrbauern verwaltet und die gegnerischen Bemühungen um Figurenspiel scheinbar mühelos pariert, zeichnet sich bei Ayman ein kleines Drama ab. Denn seine Bedenkzeit schwindet zwar spürbar, dennoch scheint er sich auf den ersten Blick kaum um schnelleres Ziehen zu bemühen. Spätestens als er sich noch etwa acht Züge vor der Zeitkontrolle etwa 15 seiner verbliebenen 50 Sekunden für einen Zug nimmt, frage ich mich, ob er den Modus richtig verstanden hat. Doch zum Glück weiß Ayman genau was er tut und schafft die Züge bis zum 40. nicht nur problemlos in der Zeit, sondern verbessert seine Stellung dabei auch noch merklich, sodass sein Gegner unter Druck gerät. Was für Nerven aus Stahl! Auch bei Adrian ist die Zeitkontrolle geschafft und neben dem Mehrbauern verfügt er inzwischen zusätzlich über die besser koordinierten verbliebenen Figuren (jeweils Turm, Dame und Springer auf beiden Seiten). Wie wir ihn kennen, lässt er sich das nicht nehmen und kurz vor halb zwölf steht unser Sieg fest. Auch Ayman dreht nun auf, lockt den generischen König zunächst vor die eigenen Bauern auf h3 und zurrt dann das Mattnetz unaufhaltsam zu. Nach der turbulenten Zeitnotphase ist dieser Sieg seine verdiente Belohnung. Am Ende gewinnen wir also mit 6:2 dann doch recht hoch, auch wenn das an einigen Brettern zwischenzeitlich nicht unbedingt abzusehen war.

Die Ausgangslage für den Wiederaufstieg in die Landesliga ist vor der letzten Runde nun wie folgt:
– Wenn Blankenese gegen Pinneberg gewinnt, sind wir durch
– Wenn wir gegen Barmbek II mindestens einen Mannschaftspunkt holen, sind wir durch
– Wenn Pinneberg gegen Blankenese gewinnt und wir gegen Barmbek verlieren, die Differenz der Brettpunkte in dieser Runde zwischen uns und Pinneberg jedoch unter 3,5 Punkten beträgt, sind wir durch

Es sieht also gut aus, allerdings sind schon ganz andere Sachen noch schief gegangen, und wie eine alte Schachweisheit sagt: Man soll die Elo-Punkte nicht vor der DWZ-Auswertung verteilen (oder so ähnlich). In der letzten Runde müssen wir also nochmal alles geben und den Aufstieg idealerweise aus eigener Kraft sichern. Wer dabei zugucken möchte, ist am 30.06. im Clubheim ab 19 Uhr herzlich dazu eingeladen.

(Shumon Akram)

 

Blankenese         2 - 6  Königsspringer II
  1  Sell,E.       0 : 1  Conrad,C.     11 
  2a Reuter,M.     1 : 0  Stanau,G.     12 
  3  Wennmann,T.   ½ : ½  Möhrmann,M.   13 
  5  Jarnuczak,D.  0 : 1  Lock,A.       14 
  6  Riering,B.    0 : 1  Lohse,M.      17 
  7  Wolff,S.      0 : 1  Goetz,C.      18 
  8  Scheele,M.    ½ : ½  Akram,S.      19 
 11  Burgtorf,B.   0 : 1  Khalaf,A.     20
Platz/Mannschaft DWZ Ø 1 2 3 4 5 6 7 8 9 B.Pkte M.Pkte
 1. Königsspringer II 1927 (4.) 7 6 38½ 14
 2. Pinneberg 1884 (7.) 6 35 12
 3. Union Eimsbüttel 2083 (1.) 1 7 5 7 36½ 10
 4. St. Pauli V 1978 (2.) 5 5 6 29 8
 5. Hamburger SK VI 1926 (5.) 1 4 27½ 7
 6. Barmbek II 1890 (6.) 2 3 3 20.06. 5 22 4
 7. NTSV 1793 (8.) 3 20.06. 5 19 4
 8. Blankenese 1948 (3.) 2 1 4 3 5 22 3
 9. Weiße Dame II 1740 (9.) ½ 2 3 3 18½ 0

Die Zweite bleibt etwas glücklich in der Erfolgsspur

Seitdem ich bei Königsspringer bin, kann ich mich nicht daran erinnern, einen Mannschaftskampf mit Meldereihenfolge 1-8 absolviert zu haben. Am 17.02.23 gegen Weiße Dame war es so weit. Auf dem Papier waren wir bei einem DWZ-Vorsprung von nahezu 200 Punkten im Schnitt deutlicher Favorit. Zudem traten unsere Gegner ohne Brett 1 an, sodass wir nach einer Stunde 1-0 führten. Connie bekam noch mit, wie ich bereits im 8. Zug einen Bauern mehr und Claus eine Stellung weniger hatte. Claus wurde hierbei klassisch „überflügelt“. Die beiden Stellungen wurden im Verlauf auch entsprechend verwertet.

An Brett 2 gab Guido nach längerer Schachpause sein Comeback. Er kam gut aus der Eröffnung, sodass ich insgeheim einen Sieg einkalkulierte. Marcus an 3 goss nach eher ruhig angelegter Eröffnung Öl ins Feuer. Während Marc an 7 in der Eröffnung bereits deutlichen Vorteil hatte, schien die Eröffnungsbehandlung von Baldur noch nicht gänzlich ausgereift. Bei Justus war noch alles möglich.

Nachdem die Partien an 4 und 8 zum 2-1 unterschrieben waren, entwickelten sich die Stellungen im weiteren Verlauf zunächst tendenziell zu unseren Ungunsten. Guido an 2 konnte seine schöne Stellung leider nicht verwerten und wurde am Ende überspielt. Marcus an 3 war unterdessen zunehmend am Drücker und konnte mit letztlich netter Taktik den Sieg zur erneuten Führung einfahren: 3-2.

Die Entwicklungen an den Brettern 5-7 waren eher durchwachsen. Marc hatte seine schöne Stellung leider in ein Endspiel mit 2 Türmen und 1-2 Bauern gegen Turm, Springer und Läufer umgewandelt. Die Stellung war kompliziert und bot trotz mutmaßlich objektiver Nachteile noch Chancen. Nachdem der Gegner zwei verbundene Freibauern auf der a- und b-Reihe hatte und die Freibauern von Marc aufgehalten schienen, war hier allerdings mit einer Niederlage zu rechnen. Justus wickelte nach einem Bauerngewinn leider falsch ab und fand sich in einem schlechten Endspiel wieder, was bei korrektem Spiel vermutlich auch nicht zu halten gewesen wäre. Baldur entschied sich für das Stadtliga-Motto „Hauen und Stechen“ und griff an. Bei Zeitnot waren hier alle Ergebnisse noch drin. In der Ticker-WhatsApp-Gruppe wurde auf Grund der Stellungen bereits etwas lamentiert, aber wer die zweite Mannschaft kennt, weiß, dass das meist hilft.

Zunächst konnte Baldur bei knapper werdender Zeit taktisch gewinnen, und Justus erhielt von seinem Gegner nach inkonsequentem Spiel bei dann ausgeglichenem Endspiel ein Remisangebot, welches er annahm. 4,5-2,5. Zuletzt spielte noch Marc. Die Stellung war lange interessant und durchaus auch mit Chancen auf den ein oder anderen Trick, dennoch schien die Stellung objektiv verloren. Nach dem Tausch eines Turmpaares drohte sich der Gegner rasch eine neue Dame zu holen. Durch eine Mattidee erhielt Marc immerhin die beiden Leichtfiguren dafür. Da auch der zweite Freibauer bereits auf der 3. Reihe war, gab es verschiedene Gewinnmöglichkeiten für Schwarz. Bei schwindender Zeit und schwindenden Kräften wurden letztlich diverse Chancen liegen gelassen und Marc konnte sich den Sieg erzocken. Solche Siege gelingen auch nur am Freitagabend und nicht am Sonntag.

Nach den zwei rasch aufeinanderfolgenden Runden ist nun erstmal Pause bis Ende März

(Adrian Lock)

Weisse Dame II     2½-5½  Königsspringer II
 11  Lam,D.        - : +  Conrad,C.     11 
 12  Habermann,T.  1 : 0  Stanau,G.     12 
 13  Parnitzke,L.  0 : 1  Möhrmann,M.   13 
 14  Lam,M.        0 : 1  Lock,A.       14 
 15  Schmidt,D.    ½ : ½  Streich,J.    15 
 18  Schramm,D.    0 : 1  Schroeter,B.  16 
 19  Münster,L.    0 : 1  Lohse,M.      17 
 25  Fohrer,T.     1 : 0  Goetz,C.      18

KSH 2 behauptet Tabellenführung

In der zweiten Runde empfangen wir mit St. Pauli 5 den Zweiten der Setzliste und mit beiden Teams in nahezu Bestbesetzung verspricht es ein spannender Kampf zu werden. Zunächst geht es jedoch friedlich los: Bei Shumon, Marc und Christian erfolgt recht zügig die Punkteteilung. Drei stabile Remis in Schwarzpartien sind schon mal ganz gut. Die Losung von St. Pauli, dass der erste, der Remis spielt, den Bericht schreiben muss, wird bei uns allerdings nicht umgesetzt.

Adrian liebäugelt auch mit dem Remis, doch die Partie geht weiter. Marcus steht aussichtsreich und Justus kann starken Druck aufbauen, nachdem in der Eröffnung die Zugreihenfolge des Gegners durcheinandergeraten war. Mein Gegner hat in der Eröffnung einen Bauern für zweifelhafte Kompensation gegeben. Ich war allerdings schon im zweiten Zug out of book, was dem Unterhaltungswert der Partie aber keinen Abbruch tat.

Peter kommt im Duell der Edeljoker per Mattangriff zum Erfolg und bringt uns in Führung. Marcus hat zwischenzeitlich zwei Mehrbauern, aber sein Gegner verteidigt das Turmendspiel zäh und die Partie endet Remis. Adrian hingegen kann nach Materialgewinn sein Turmendspiel sicher nach Hause fahren. Ich habe unterdessen in Zeitnot die Übersicht verloren und finde mich in einer traurigen Stellung wieder, die wenig später kollabiert.

Beim Stande von 4:3 knetet auch Justus ein Turmendspiel mit Mehrbauern. Dass dieses dann um ca. 23:58 Uhr doch nur Remis geht, ärgert ihn ein wenig, bedeutet aber den zweiten Sieg für uns.

KSH 2 bleibt auf Kurs. Nächste Woche geht es dann schon weiter gegen Weiße Dame 2!

(Claus Goetz)

Königsspringer II  4½-3½  St. Pauli V
 11  Conrad,C.     ½ : ½  Ziller,C.     42 
 13  Möhrmann,M.   ½ : ½  Marx,J.       43 
 14  Lock,A.       1 : 0  Kluth,C.      45 
 15  Streich,J.    ½ : ½  Kessler,B.    46 
 17  Lohse,M.      ½ : ½  Szudra,H.     47 
 18  Goetz,C.      0 : 1  Biemann,M.    48 
 19  Akram,S.      ½ : ½  Soost,S.      50 
 21  Knops,P.      1 : 0  Knecht,G.     95

Furioser Start in die neue Saison

Am 5.1.2023 war es so weit: Der Start der (hoffentlich) ersten regulären Saison nach Coronabeginn führte unser Team zum Auswärtskampf nach Eimsbüttel. Beide Mannschaften haben sich in ähnlicher Zusammenstellung in der Vergangenheit bereits in der Landesliga gegenübergestanden, so dass es ein Aufeinandertreffen vieler bekannter Gesichter war (Nostalgiealarm). Um es vorweg zu nehmen: Wir haben am Ende mit unglaublichen 7:1 gewonnen – so etwas hat unsere erste Mannschaft das letzte Mal vor Beginn der Internetaufzeichnungen geschafft, so dass man schon die Wolterschen Archive bemühen und in die Saison 1991/92 zurückgehen muss, um so ein Ergebnis zu finden! Auch damals haben bereits Marcus und Connie in der Mannschaft gespielt: Wohl ein Zeichen, dass es einfach auf die richtigen Leute im Team ankommt 🙂

Doch zurück zum aktuellen Tagesgeschehen in diesem etwas antiklimatischen Bericht: Was war geschehen? Meine eigene Partie war vielleicht etwas symptomatisch, wie es an diesem Abend insgesamt gelaufen ist. Hierbei haben mein Gegner Markus Winter und ich ebenfalls schon einiges an Historie, da es uns in Begegnungen Union – Königsspringer schon einige Male zusammengeführt hat. Von meiner Seite aus schlechter aus der Eröffnung gekommen gibt es ein Wettrennen an zwei Flügeln, das ich verlieren sollte. Allerdings ist die Stellung komplex und voller aussichtsreicher Möglichkeiten: Nachdem Markus zwischenzeitlich nicht voll aufs Gas gedrückt hat, schlägt das Pendel plötzlich in die andere Richtung und ich habe das bessere Ende.

Auch an den anderen Brettern war nicht absehbar, dass wir am Ende zum ganzen Punkt ansetzen würden: Marcus kommt gegen Lutz Franke quasi im Blitztempo unter die Räder (wobei nur Lutz im Blitztempo unterwegs war, also auch noch schlechtere Zeit für Marcus) und mit Minusfigur sowie wenigen Foppchancen aus der Eröffnung. Während Shumon und Claus zwar angenehm starten, sind die Vorteile höchstens minimal. Claus hat einen Springer auf f5 geparkt, der Gegner auf f4: Anschließend werden beide Springer herausoperiert und die Partie geht weiter. Justus verliert im gefühltem Angriff eine Qualität, erhält sich allerdings einiges an Aktivität. Von Connies und Adrians Partien habe ich wenig mitbekommen, außer dass es immer solide aussieht. Marc kann einen Bauern einsammeln, wobei sein eigener Mehrbauer arg instabil aussieht: Konsequenterweise geht dieser zurück an den Gegner und es folgt alsbald die Punkteteilung.

Urplötzlich kippen neben meiner auch viele andere Partien: Connie gewinnt eine Figur und Adrian die Partie. Justus bekommt seine Qualität plus Mehrangriff zurück und verwandelt ebenfalls zum ganzen Punkt, während Marcus sich von seinem Nachteil nicht beeindrucken lässt und sich zum Remis durchzockt (kurzzeitig großes Wehklagen im Spielsaal). Shumon baut seinen Vorteil konsequent Stück für Stück aus und bringt die Stellung ebenfalls ins Ziel. Am Ende spielt nur noch Claus, dessen Stellung zwischenzeitlich etwas verflacht scheint. Aber nach einigen sehr feinen Zügen (Eigenanalyse) setzt sich Claus am Ende im Endspiel durch, so dass ein insgesamt etwas zu deutlicher Sieg gegen ein im Schnitt leicht stärkeres Team zu Buche steht. Ein 7:1 erlebt man auch nicht alle Tage! Wir nehmen es jedenfalls gerne mit und haben unser Saisonziel (jeden Kampf komplett antreten) zumindest in der ersten Runde noch nicht verfehlt. Beim Verlassen des Hamburg-Hauses treffen wir auf dem Heimweg noch Basti in Eimsbüttel. Das ist auf jeden Fall die Kirsche auf dem Sahnehäubchen eines gelungenen Abends.

Die erste Runde hat jedenfalls gezeigt, dass mit Hauen und Stechen in der Stadtliga quasi jedes Ergebnis erreichbar ist. Nun müssen wir nur schauen, dass das Pendel die nächsten Male nicht in die andere Richtung ausschlägt …

(Baldur Schroeter)