KSH III (Bezirksliga A)

Saison 2023/2024

Halbzeitbericht

Am Freitag ging es zuhause gegen Fischbek, und beim Blick auf die Aufstellung ließ sich ein spannender Kampf erwarten. Denn der DWZ-Schnitt der beiden Mannschaften lag schlappe sieben Punkte auseinander.

Früh sah es nicht gut aus, denn Magnus geriet mit Weiß schnell unter die Räder. Erst war ein Bauer weg, dann die Qualität und nach nicht mal anderthalb Stunden lagen wir hinten. Da mein Gegner mit Weiß Pirc im Anzug spielte und ich nicht mal gegen normalen Pirc ein solides Repertoire habe, verbrauchte ich in der Eröffnung viel Zeit, sodass ich von den übrigen Partien nicht so viel mitbekam. Bei Marco sah es dafür hingegen vielversprechend aus, der Skandinavier seines Gegners wirkte aufgrund des Königs in der Mitte verdächtig. Adrians Gegner opferte früh Material für einen Angriff, bei dem ich vollstes Vertrauen in Adrians Verteidigungskünste hatte. Das Motto „Stop-the-Bleeding“ war bei Claus angesagt, der nach unglücklichen Partieverläufen in den letzten Runden im geschlossenen Siz solides Schach spielen wollte und nach meiner Einschätzung mikroskopischen Vorteil konservieren konnte. Dann geht es gegen zehn Uhr Schlag auf Schlag. Basti macht mit Läuferpaar gegen Turm nach lebendigem Partieverlauf Remis. In Anbetracht seines Schlafmangels und seiner um etwa eine halbe Stunde verspäteten Ankunft ein beachtliches Ergebnis. Meine Vorsicht hatte mich zwischenzeitlich in ein leicht schlechteres Leichtfigurenendspiel abwickeln lassen. Nachdem ich endlich Gegenspiel entwickeln konnte, opferte mein Gegner ohne für mich erkennbare Kompensation eine Figur und ich bekomme somit den Sieg quasi geschenkt. Da sage ich nicht nein. Auch Adrian hatte inzwischen gewonnen und Claus konnte seinen Vorteil zunächst in einen Mehrbauern und anschließend in den vollen Punkt verwandeln. Marks verbundene Freibauern im Zentrum führen sein Turmendspiel ebenfalls zu einem glorreichen Ende, sodass der Mannschaftssieg etwa um halb elf bereits feststand. Marcos Gegner hatte seinen König doch noch in Sicherheit gebracht, im Schwerfigurenendspiel wurde dann Frieden geschlossen. Kevin ist derweil in der komfortablen Position, bei nahender Zeitnot sowohl Zentrumskontrolle ausüben als auch taktische Drohungen aufstellen zu können. In der Blitzphase wurden diese Trümpfe weiter ausgespielt. Im 40. Zug gibt sein Gegner dann auch auf, nachdem der Einschlag Txg3 entscheidenden Vorteil für Kevin brachte. Vor der ersten Zeitkontrolle steht also ein deutlicher und in der Höhe sicherlich auch etwas glücklicher 6:2-Sieg zu buche. Bei entsprechend ausgelassener Stimmung wurde anschließend noch ein bisschen gefachsimpelt. So macht Schach Spaß.

Vier Runden sind damit in der Bezirksliga A für uns gespielt, bei insgesamt acht Begegnungen in dieser Staffel also Zeit für einen Lagebericht zur Halbzeit. Wir haben drei Kämpfe gewonnen und einen verloren. Damit sind wir sogar aktuell Tabellenführer, was sich allerding durch die noch ausstehenden Kämpfe bei unseren Konkurrenzen schnell ändern kann.

In den restlichen Runden erwartet uns sicherlich weiter Spannung auf Augenhöhe im Kampf um einen etwaigen Aufstieg. Neben zwei gefährlichen HSK-Mannschaften, die teils bereits hochkarätige Ersatzspieler aufgefahren haben und auf die wir in den letzten beiden Runden treffen, geht es in der nächsten Runde zunächst erstmal gegen Langenhorn, die bisher in ihren drei Kämpfen ungeschlagen geblieben sind. Anschließend sind wir gegen Bille II vermutlich favorisiert, aber auch dieser Kampf muss erstmal gewonnen werden.

(Shumon Akram)

Königsspringer III 6 - 2  Fischbek II
 21  Lock,A.       1 : 0  Schermer,D.   11 
 23  Goetz,C.      1 : 0  Luckhardt,M.  13 
 24  Kipke,K.      1 : 0  Kopyto,H.     14 
 25  Hanssen,M.    ½ : ½  Thomzik,D.    15 
 26  Kipke,M.      1 : 0  Niemann,J.    16 
 27  Grebita,M.    0 : 1  Wichert,B.    17 
 28  Akram,S.      1 : 0  Schwarzkopf   20 
 29  Samm,B.       ½ : ½  Egelriede,N.  41

Runde 1

Vorne klammern, hinten beißen

Der Titel dieses Berichts ist eine Hommage an ein Motto aus einem meiner ersten Jugendmannschaftskämpfe am Fahltskamp in Pinneberg. Und während ich als Neupinneberger mit meinem Hund an besagter Spielstätte vorbeigehe, in der ich damals gegen Gurpreet Singh mit wenigen Sekunden auf der Uhr durch Tausch der letzten Figuren auf dem Brett einen halben Punkt sichern konnte, fällt mir auf, dass die damals von Baldur ausgegebene Parole auch zu dem aktuellen Kampf gegen Diogenes passen könnte. Da Details aus einem Jugendkampf vor 20 Jahren wohl selbst unter den hartgesottensten Königsspringern nur ein Nischenpublikum ansprechen dürften, schwenken wir nun in die Gegenwart, beziehungsweise in die deutlich jüngere Vergangenheit vom letzten Freitag.

Magnus und ich kommen früh an, der Weg durch den Hammer Park bereitet uns trotz Glätte keine Probleme. Während wir beim Aufbauen helfen, trudeln langsam alle Spieler ein, sodass pünktlich um 18:58 Uhr mit der Begrüßung begonnen werden kann.

Ein Blick auf die Mannschaftskarte verrät, dass wir zumindest auf dem Papier an den meisten Brettern favorisiert sein dürften und im Schnitt 100 DWZ mehr haben. Peter bekommt es mit Kai Schoenwolff zu tun und ist damit als einziger wertungszahltechnischer Underdog. Claus, Magnus, Mark und Basti haben, soweit sich darauf anhand der DWZ schließen lässt, Gegner in ihrer Kragenweite, bei Marco, Florian und mir ergeben sich recht deutliche Favoritenrollen. So viel zunächst zu der Theorie, die dann auch schon den Titel dieses Berichts erklärt.

In der Praxis lief der Kampf ebenfalls ganz gut an. Mein Gegner spielt übervorsichtig und gerät mit Weiß früh unter Druck, Marco bekommt sein geliebtes Evans Gambit, Magnus spielt schnell Züge im schottischen Vier-Springerspiel runter und auch Claus befindet sich meiner Einschätzung nach in seiner Komfortzone, zumindest ordne ich die Stellung als irgendwas Sweschnikow-Ähnliches ein. Am schnellsten ist Florian fertig. Laut Aussage seines Gegners war dieser zu gierig und verliert früh eine Figur und nach gut zwei Stunden die Partie. Inzwischen hat sich auch im übrigen Kampf einiges getan. Während das Publikum sich vor der Tür beschwert, dass an Bastis Brett zu wenig los sei, haben sowohl Claus als auch Marco jeweils zwei beziehungsweise drei Bauern für Aktivität ins Geschäft gesteckt und an beiden Brettern mache ich mir eher Sorgen um die Kompensation. Dafür haben sowohl Magnus als auch ich jeweils einen Bauern gewonnen und darüber hinaus angenehmes Spiel. Bei Peter ergibt sich eine recht ausgeglichene d4-d5-Stellung, in der beide Seiten früh viel Bedenkzeit investieren. Im Partieverlauf scheint mir Peter hier eher Fragen beantworten zu müssen als selbst welche stellen zu können. Noch sehe ich hier jedoch keinen Grund zur Beunruhigung. Anders sieht es inzwischen bei Mark aus, der in einem Damenendspiel mit verkeilten Bauernketten gelandet ist, in dem er für einen Läufer lediglich zwei Mehrbauern hat und versucht mit diesen genug Gegenspiel aufrecht zu erhalten. Auch bei Marco schwinden meine Hoffnungen, da dieser nun Qualität und drei Bauern weniger hat. Seine starken Schwerfiguren, die sich auf den schwarzen König richten, sind hier ein Licht am Ende des Tunnels. Zwischen halb zehn und halb elf wendet sich dann alles zu unseren Gunsten. Mein Gegner foppt mich zwar zwischenzeitlich mit einer unterwarteten Taktik. Trotzdem bleibt meine Stellung vielversprechend und unter freundlicher Mithilfe meines Kontrahenten lande ich nach Damentausch in einem gewonnen Bauernendspiel, in dem sich mein entfernter Freibauer durchsetzt. Claus gewinnt erst einen und dann noch den zweiten Bauern zurück, was seinen Gegner prompt zu einem Remisangebot animiert, das ebenso prompt angenommen wird. Auch Magnus kann in einem Damenendspiel seine inzwischen zwei Mehrbauern problemlos verwerten. Irgendwie hat sich auch Mark aus dem gröbsten herausgewunden und kann nach Damentausch mit seinen Freibauern genug Druck auf den einzig verbliebenen Bauern seines Gegnern ausüben, sodass dieser von sich aus trotz Läufer mehr Remis anbietet. Wie diejenigen von Euch, die zuhause vor dem Bildschirm mitrechnen, bereits wissen, steht es also inzwischen 4:1 für uns und selbst bei Marco hat sich das Blatt gewendet, nachdem er Stück für Stück einiges an Material einsammeln konnte und nun in ein Endspiel mit Dame gegen Läufer und Turm abwickelt. Als ich auf Bastis Brett gucke, sehe ich, dass nach langer Ruhephase endlich zum Angriff geblasen wurde und wenig später wird auch diese Partie mit einem Matt durch Bastis Dame auf g7 besiegelt.

Während der Kampf also bereits entschieden ist, geht es am ersten Brett in der Zeitnotphase hoch her. Beide Spieler haben weniger als zwei Minuten für jeweils gut eine Hand voll Züge. Während mein Puls schon freudig in die Höhe steigt, schafft Peters Gegner dann mit genau einer Sekunde auf der Uhr gerade so die Zeitkontrolle. Das hierbei entstandene Leichtfigurenendspiel, in dem Peters Läufer das Nachsehen gegenüber dem gegnerischen Springer zu haben scheint, muss Peter wenig später mit einem Minusbauern bestreiten.

Nachdem Marcos Gegner seinen zwischenzeitlich beträchtlichen Vorteil aus der Hand gegeben hatte, wird nicht mehr viel Widerstand geleistet und so kann Marco am Ende auch noch den ganzen Punkt einfahren. Weil an diesem Tag aus unserer Sicht anscheinend nichts schief gehen konnte, hält Peter natürlich auch noch sein Endspiel, in dem er am Ende noch mit dem Ausspielen von Springer und Bauer gegen Läufer bei beidseitiger Zeitnot gequält wird. Um 23:56 Uhr steht dann fest: Wir gewinnen, bei Betrachtung des Kampfverlaufes sicherlich etwas zu hoch, mit 6,5 zu 1,5. Ein Auftakt nach Maß, an den wir am 09.02. hoffentlich beim ersten Heimkampf der Saison gegen die Schachelschweine anknüpfen können.

(Shumon Akram)

Diogenes IV        1½-6½  Königsspringer III
 31  Schoenwolff   ½ : ½  Knops,P.      22 
 32  Krüger,A.     ½ : ½  Goetz,C.      23 
 34  Parindra,J.   0 : 1  Hanssen,M.    25 
 35  Lüthje,M.     ½ : ½  Kipke,M.      26 
 36  Freitag,G.    0 : 1  Grebita,M.    27 
 39  Venzlaff,D.   0 : 1  Akram,S.      28 
 40  Nguyen,M.     0 : 1  Samm,B.       29 
 43  Eggert,M.     0 : 1  Bongartz,F.   30

Saison 2022/2023

Runde 2

Marmstorf II       5 - 3  Königsspringer III
 11  Steinmann,A.  1 : 0  Hanssen,M.    22 
 13  Herlan,K.     ½ : ½  Lenz,F.       23 
 14  Peschke,A.    ½ : ½  Samm,B.       26 
 15  Willner,T.    1 : 0  Schranz,P.    29 
 16  Redlich,K.    ½ : ½  Jacobs,F.     40 
 17  Undritz,B.    0 : 1  Rehders,S.    41 
 19  Eschweiler,M  ½ : ½  Gebert,C.     42 
 23  Meyer,L.      1 : 0  Knocke,J.     46

Runde 1

Königsspringer III 4½-3½  Fischbek II
 21  Knops,P.      0 : 1  Schermer,D.   11 
 22  Hanssen,M.    ½ : ½  Thomzik,D.    14 
 23  Lenz,F.       0 : 1  Kopyto,H.     15 
 24  Kipke,K.      1 : 0  Niemann,J.    17 
 25  Götze,T.      1 : 0  Wanke,A.      18 
 26  Samm,B.       ½ : ½  Schwarzkopf   19 
 27  Kipke,M.      1 : 0  Schausten,P.  20 
 28  Summers,J.    ½ : ½  Brix,P.       27

Saison 2021/22

Spannendes 4:4 in Runde 2

Am 10.06.22 stand die nominell zweite Runde in der Bezirksliga an. Wir mussten einen Auswärtskampf beim HSK 9 bestreiten.

Adrian war diese Runde gesperrt, dennoch bekam MF Shumon sehr schnell ein Team zusammen. Lediglich Mark musste am achten Brett wieder als Ersatzmann ran, aber das kennt er ja schon.

Um 19 Uhr wurde allerdings an den Brettern 5,6 und 7 noch nicht gespielt. An 5 und 7 fehlten die Spieler des HSK, während bei uns Tobi noch nicht da war.

Dennoch war keine dieser Partien die erste, die beendet sein sollte. Leider zog Florian im Zweispringerspiel im Nachzug die weißfeldrigen Läufer auf das falsche Feld, was direkt die Figur und Partie kostete. Bastians Gegner am fünften Brett kam mit etwa 25 minütiger Verspätung noch an, während an den Brettern 6 und 7 die Punkte kampflos vergeben wurden.

So stand es nach einer Stunde 2:1 für den HSK. An den Brettern sah es zu diesem Zeitpunkt noch gut aus. Ich hatte angenehmes Spiel und drohte, dass Schwarz im Sizilianer niemals zu d6 oder d5 kommen würde. Peter stand irgendwie passiv, aber noch war hier nichts los. Bei Shumon kam ein c3 Siz aufs Brett, allerdings entstand im Laufe der Partie ein schwarzer Doppelbauer im Zentrum, den ich nicht einzuordnen wusste. Basti spielte gegen Caro-Kann und schien sehr sauber gerechnet zu haben. Zumindest aber einen Halbzug weiter, als sein Gegner. Basti konnte einen Springer gegen verbundene a und b Bauern gewinnen. Bei Mark war zu diesem Zeitpunkt noch alles im Lot. Ich meine, dass er etwas weniger Raum am Königsflügel hatte, dennoch gab es keinen Grund zur Sorge.

In der dritten Stunde verfestigten sich einige Tendenzen. Ich konnte eine Qualität gewinnen, wobei das wohl nicht einmal die stärkste Fortsetzung gewesen ist. Peter übersah ein Schach mit Scheinopfer, was die Qualität kostete. Auch bei Shumon war irgendwie ein Bauer abhanden gekommen. Basti hingegen konnte einen Turm tauschen und die verbundenen Bauern seines Gegners auflösen, sodass er jetzt 2 isolierte Bauern für die Figur hatte. Hier zeichnete sich ein Punkt für uns ab. Mark hatte jetzt ebenfalls einen Bauern weniger, aber, laut eigener Aussage, angenehmes Spiel dafür.

Vor der Zeitkontrolle fielen die nächsten Entscheidungen. Peter kämpfte noch lange und versuche alles, seinen Gegner vor Probleme zu stellen. Leider spielte sein Gegner sehr genau und wich allen ausgelegten Fallstricken gekonnt aus. Gegen 22:30 Uhr gab Peter auf. Basti hingegen spielte seinen Vorteil weiterhin konsequent aus und gewann einen Bauern. Außerdem tauschte er eine weitere Figur. Als er auch noch das Umwandlungsfeld des gegnerischen Bauern kontrollieren konnte, gab sein Gegner auf. Der Zwischenstand von 2:3 machte Hoffnung auf zumindest einen Punkt. Mark hatte den Bauern inzwischen zurückbekommen und es entstand ein Endspiel mit Dame und Läufer bei jeweils 4 Bauern. Shumon hatte noch immer einen Bauern weniger und ging in ein Endspiel mit Springer gegen Läufer. Ich hatte inzwischen einen Bauern gewonnen und drohte weiteres Material abzutauschen. Kurz nach der Zeitkontrolle konnte ich den Ausgleich für uns besorgen.

Jetzt begann das Drama. Shumon stelle seinen Springer kurz vor der Zeitkontrolle etwas ungünstig in die Ecke und es war nicht klar, wie er das Endspiel halten sollte. Bei Mark hatte sich ein Bauer getauscht und ein Remis war wahrscheinlich. Sein einziger Trumpf war der entfernte b-Bauer, aber bei schwindender Bedenkzeit war das alles andere als eine sichere Bank. Leider konnte Shumon seine Stellung nicht halten und gab gegen 23:45 die Partie zurecht verloren. Jetzt musste Mark es richten. Natürlich wurde das Angebot zur Punkteteilung abgelehnt und gezockt. Mit etwas weniger als 3 Minuten auf der Uhr hatte er die Chance, einen Bauern zu gewinnen, stellte aber den Läufer ein, da selbiger nicht gedeckt war. Seine Gegnerin hatte ebenfalls weniger als 3 Minuten auf der Uhr und tauschte einen Bauern ab, statt die Figur zu gewinnen. Nach einigen Schachs waren die Damen vom Brett verschwunden und Mark konnte, dank seines Freibauers und seines aktiveren Königs, die Partie doch noch gewinnen.

Das 4 zu 4 fühlt sich daher eher wie ein Sieg an.

(Marco Hansen)

 

Runde 2

Hamburger SK IX    4 - 4  Königsspringer III
 81  Foo,T.        0 : 1  Hanssen,M.    22 
 82  Avdic,F.      1 : 0  Knops,P.      23 
 84  Malchereck,Z  1 : 0  Akram,S.      24 
 85  Ahrens,O.     1 : 0  Bongartz,F.   25 
 86  Reyes-Mantil  0 : 1  Samm,B.       26 
 87  Dorendorf,M.  + : -  Götze,T.      27 
 88  Craveiro,D.   - : +  Lenz,F.       28 
326  Meyer,B.      0 : 1  Kipke,M.      34 
Platz/Mannschaft DWZ Ø 1 2 3 4 5 6 B.Pkte M.Pkte
 1. NTSV 1805 (2.) 24.06. 6 18 6
 2. Koenigsspringer III 1829 (1.) 01.07. 6 4 14½ 5
 3. SKJE III 1784 (3.) 01.07. 5 13 4
 4. Langenhorn 1729 (4.) ½ 2 17.06. 7 2
 5. Hamburger SK IX 1656 (6.) 24.06. 4 3 10½ 1
 6. Sternschanze 1686 (5.) 2 17.06. 9 0
© Hamburger Schachverband e.V.

Runde 1, 13.5.2022

Auftakt nach Maß

Da ich in unserer letzten Runde, also der dritten (es ist ja alles kompliziert dieses Jahr), leider nicht dabei sein konnte, blickte ich freudig der ersten Runde gegen Langenhorn entgegen. Dem Heimkampf wohnten unter anderem mit Justus, Claus, Max, Baldur und Julian zahlreiche hochkarätige Zuschauer unserer ersten beiden Mannschaften bei, unter deren kritischen Blicken sich pünktlich um sieben Uhr an acht vollständig besetzten Brettern teils wilde Partien entsponnen. Dass wir vollständig sein würden, stand am Spieltag um 15 Uhr noch nicht fest, da es eine spontane verletzungsbedingte Absage gab. Zum Glück können wir, was Ersatzspieler angeht, unter anderem aus zwei Kreisligen und der Reserveliste schöpfen, sodass, obwohl wir krankheits- und urlaubsbedingt nur mit vier Stammspielern antraten, an DWZ-Schnitt nicht viel eingebüßt haben. Die Ersatzbank hat, wie schon in der letzten Runde, dann auch noch herausragend gepunktet, dazu aber später mehr. Neben den oben genannten waren noch viele weitere Zuschauer anwesend, sodass sich neben dem Kampf auch ein lauschiger Vereinsabend entwickelte.

Die ersten zwei Stunden des Kampfes verliefen, ohne dass sich an irgendeinem Brett größerer Vorteil abzeichnete. Dennoch gab es vereinzelt Tendenzen. Mein Gegner nahm sich im c3-Siz früh relativ viel Zeit, sodass ich die für mich teils überraschenden Eröffnungen an den übrigen Brettern bestaunen konnte. Währen Adrian sich in einer Französisch-Partie ebenfalls einen komfortablen Zeitpuffer erarbeiten konnte, sah es bei Florian, der sich gegen 1. d4 mit einem Aufbau, von dem ich keine Ahnung habe, wehrte, auf der Uhr andersherum aus. Finn schien angenehmes Spiel mit seinem geschlossenen Siz zu bekommen und Mark spielte einen dynamischen Paulsen mit beidseitigen Chancen. An Brett sechs versuchte Werner, der dankenswerterweise spontan eingesprungen war, mit einem lehrbuchmäßigen Colle-System seinen Gegner aus der Reserve zu locken. An Brett sieben hingegen war für uns schon einiges schief gelaufen. In Kevins Modern-Verteidigung war der Bauer auf f7 in einer taktischen Verwicklung früh verloren gegangen und wir konnten uns glücklich schätzen, dass sein Gegner mehr wollte und den Turm auf h8 daher stehen ließ. Am letzten Brett nahm sich Jan viel Zeit, um mit einer Art königsindischem Angriff an die schwarze Pforte zu klopfen. Bis auf die Stellung von Kevin war ich mit unserer Position zu diesem Zeitpunkt schon recht zufrieden.

In der nächsten Stunde kam dann richtig Bewegung in den Kampf. Zunächst konnte Finn den schwarzen Läufer in der Brettmitte mit seinen Bauern fangen und wenig später die Partie gewinnen. Werners Gegner rochierte aus Sorge um seinen König lang, was jedoch zu noch mehr Gefahr und einem durchschlagenden weißen Angriff auf der a-Linie führte. Nachdem Kevin durch einen Turmspieß die gegnerische Dame gewinnen konnte, war selbst diese trostlose Stellung zu unseren Gunsten gekippt. Aufgrund dieser Entwicklungen entschloss ich mich, in meiner Angriffspartie, die beiderseits eher durch halbgare Ideen statt durch bestechende Präzision gekennzeichnet war, das Dauerschach zu forcieren. Mit einem Zwischenstand von 3,5 zu 0,5 sah es weiterhin sehr gut für uns aus. Florian musste sich allerdings mit wenig Zeit und eingeengten Figuren gegen den sich erweiternden Raumvorteil seines Gegners wehren und auch Jan hatte nicht mehr viel auf der Uhr. Dafür hatte Mark irgendwie zwei Bauern gewonnen und die Damen getauscht, sodass ich hier von dem vorentscheidenden Sieg ausging. So ähnlich kam es dann auch. Florian musste leider die Waffen strecken, während Jan denkbar knapp die Zeitnot überstand und sich dann mit seinem Gegenüber auf Remis einigte. Marks Mehrbauern, die inzwischen im Turmendspiel zu Freibauern geworden waren, rollten unaufhaltsam zum Sieg. Als letztes spielte noch Adrian, dessen Stellung sich vor der Zeitkontrolle zu einem Doppelturmendspiel vereinfacht hatte. Ich habe nicht ganz mitbekommen wie, aber aus der sehr ausgeglichen anmutenden Stellung ist auch Adrian mit verbundenen Freibauern hervorgegangen, sodass um etwa halb zwölf das Endergebnis von 6:2 feststand. Ein souveräner Sieg mit 3,5 Punkten von der Ersatzbank und einem gut besuchten Vereinsabend. Was will man mehr?

(Shumon Akram)

Königsspringer III 6 - 2  Langenhorn
 21  Lock,A.       1 : 0  Weithart,M.    2 
 24  Akram,S.      ½ : ½  Schmidtke,P.   3 
 25  Bongartz,F.   0 : 1  Becker-Berta   4 
 28  Lenz,F.       1 : 0  Becker,R.      5 
 34  Kipke,M.      1 : 0  Neumann,U.     7 
 41  Stubbe,W.     1 : 0  Meyer,W.       8 
 61  Kipke,K.      1 : 0  Schoeberl,M.   9 
 62  Summers,J.    ½ : ½  Ghassemzadeh  12

Runde 3, 8.4.2022

Obwohl MF Shumon coronabedingt kurzfristig ausfiel, konnte die starke Mannschaft von Sternschanze nach spannendem Kampf mit 4,5:3,5 besiegt werden.

Königsspringer III 4½-3½  Sternschanze I
 21  Lock,A.       ½ : ½  Ravina,D.      1 
 22  Hanssen,M.    0 : 1  Hubert,C.      2 
 23  Knops,P.      1 : 0  Spät,A.        3 
 24  Akram,S.      - : +  Rühr,W.        5 
 27  Götze,T.      0 : 1  Kyeck,C.       6 
 28  Lenz,F.       1 : 0  Schneider,R.   9 
 34  Kipke,M.      1 : 0  Jakobs,M.     16 
 61  Kipke,K.      1 : 0  Eberle,F.     19