Norddeutsche Vereinsmannschaftsmeisterschaft (NDVM) der U 12

18. September 2023

Für unsere u12-Mannschaft war es ein langer Weg zur NDVM. Bei der Hamburger waren sie wie schon so oft mit dem denkbar knappsten Ergebnis an der Qualifikation vorbeigeschlittert. Doch nun gab es endlich ein Quäntchen Glück und per Nachrückerantrag durften sie dies Jahr teilnehmen. Es spielten Magnus, Ove, Simon, Luan und Levi. Als Betreuer war ich, Max B., dabei unterstützt von Ingke (Oves Mutter) und Andreas (Luans Großvater), da Ove (u10) und Luan (u8) noch etwas jung sind, um allein weg zu fahren. Diese Unterstützung erlaubte es mir mich voll aufs Schach zu fokussieren, vielen Dank! Wie traditionell üblich fand die NDVM in Magdeburg statt, vielen Dank an die Magdeburger, die das seit 15 Jahren durchgehend übernehmen. Gespielt wurde dieses Mahl allerdings in den Räumlichkeiten der nahgelegenen Domgemeinde, auch hier ein herzliches Dankeschön.

Der erste Tag begann mit dem vermeintlich einfachen Los Caissa Falkensee, die auf dem letzten Platz der Setzliste standen. Unsere Jungs mussten allerdings ganzschön kämpfen und sogar eine Niederlage von Luan an Brett 3 verkraften, bis sich dann die höheren Wertungszahlen doch durchsetzen und wir 3 zu 1 gewannen (alle Partien unserer Mannschaft können unten nachgespielt werden). In der zweiten Runde kam dann das erste richtig harte Los: Borussia Lichtenberg (an drei gesetzt). Levi und Simon hatten es mit deutlich stärkeren Gegnern zu tun. Simon musste leider schnell die Segel streichen. Ove und Magnus erreichten gute Stellungen gegen vergleichsweise machbare Gegner, einigten sich aber in ausgeglichen bis leicht besseren Stellungen auf Remis. Sie überließen es damit Levi, den Kampf zu retten. Im Endspiel musste Levi dann am Ende leider doch der Tatsache Tribut zollen, dass er erst seit einem halben Jahr Vereinsschach spielt. Ein strenges Gespräch mit Ove und Magnus über ihre Einstellung musste leider folgen.

Gegen Osnabrück gab es dann wieder einen Erfolg. Ove gewann in 8 Zügen eine Figur und auch Luan konnte schnell gewinnen. Magnus und Simon konnten sich dann friedlich zum 3:1 einigen. Dann gab es den nächsten Mitfavoriten Oberschöneweide, die an 1 gesetzt waren. Der Kampf begann sehr gut für uns, Luan entwickelte schnell einen Königsangriff und auch Ove hatte seinen Gegner schnell in den Seilen. Ove war ungewöhnlich aggressiv aufgelegt und gab dem Gegner dann auch keine Chance mehr, 1:0. Magnus verlor hingegen einen Bauern und spielte danach zu passiv, um Kompensation nachzuweisen, es sollte seine einzige Niederlage an Brett 1 bleiben, 1:1. Luan hatte den Ausmacher leider nicht gesehen, was gegen einen 600 DWZ stärkeren Gegner natürlich gefährlich ist. Allerdings ging sein Angriff erst einmal weiter. Levi hatte gegen seinen ebenfalls hochfavorisierten Gegner ein ausgeglichenes Endspiel erreicht, dass er aber unbeirrt auf Gewinn spielte. Bei Luan setzte sich dann doch die Erfahrung des Gegners durch. Nach dem dieser sich etwas konsolidiert hatte, blieben Luan, der einiges an Material geopfert hatte nicht mehr genug Figuren übrig 1:2. Bei Levi sah es erst so aus, als würde er das inzwischen klar gewonnene Bauernendspiel sicher nach Hause bringen, doch wie bei Luan machte sich auch hier die mangelnde Erfahrung am Ende bemerkbar. Ein äußerts knappes 1:3 stand am Ende zu Buche, aber noch war nichts verloren, denn nun ging es gegen die durchaus schlagbare Mannschaft von Werder Bremen. Es wird häufig gesagt, dass Schach nun mal kein Teamsport ist und dass Mannschaftskämpfe nur eine Ansammlung von Einzelpartien sind. Die Bremer stellten diese Idee auf die Probe. Sie spielten alle solide, aber ohne sofort nur auf Remis aus zu sein, bis Simon einen Fehler machte und sich in einer schlechteren Stellung wiederfand. Nun machten die drei anderen dicht und versuchten irgendwie, ihre halben Punkte zu halten. Levi hatte lange Vorteil, musste aber als erster ins Remis einwilligen, als er in eine dreifache Stellungswiederholung lief. Oves Kampfgeist war dann auch verbraucht und er überließ es Magnus, irgendwie seinem Namen alle Ehre zu machen und in einem völlig remisen Endspiel, Wasser aus einem Stein zu quetschen. Dann ging auf einmal alles ganz schnell, Simon war irgendwie noch nicht Matt, sondern hatte seinen König einfach in die gegnerische Königsstellung gerettet und sich damit wieder zurück in die Partie gekämpft, allerdings war auch seine Zeit gefährlich niedrig. Mit einer nicht mehr aussichtslosen Stellung bei Simon konnte Magnus seine Bemühungen einstellen. Doch kaum war das Remis vereinbart, da musste Simon seiner niedrigen Bedenkzeit Tribut zollen und stellte kurz vor dem 40. Zug die Partie doch noch ein. Die Frustration nach dieser Niederlage war groß, denn die Qualifikation war nun fasst außer Reichweite.

Es blieb, einen guten Abschluss zu erreichen, und das tat unsere Mannschaft furios. Der Greifswalder SV wurde schnell mit 4:0 besiegt. In der letzten Runde sahen die Stellungen erst schwierig für uns aus, doch sie kippten nach und nach zu unseren Gunsten, und am Ende stand es auch hier 4:0. Damit waren wir mit 8:6 Mannschaftspunkten punktgleich mit dem 4. Platz bei besseren Brettpunkten. Leider wird bei der DSJ Sonneborn-Berger als erste Feinwertung verwendet, sodass wir uns am Ende mit Platz 7 zufriedengeben mussten (Abschlusstabelle hier: https://dvm.schnix.de/Magdeburg/Tabelle/NVM/2023/U12/). Trotzdem konnten wir auf ein erfolgreiches Turnier zurückblicken. Die Einzelbilanz: Magnus mit 4,5/7, Ove mit sehr starken 6/7, Simon mit 2,5/5, Luan mit 2/4 und Levi mit 2,5/5. Es war für alle eine super Erfahrung, und wir hoffen natürlich, in den nächsten Jahren bei Norddeutschen und Deutschen Meisterschaften wieder ein häufiger Gast zu werden.

(Max Borgmeyer)

Platz ist in der kleinsten Hütte, oder: Analyse muss sein, auch nach mehreren Stunden Spielzeit!