Am 23.10 trat das Königsspringer-Team zur U10-Sonderklasse an. Es hatten sich nur 4 Mannschaften gemeldet, daher konnten alle 3 Runden an einem Tag stattfinden. Mit Magnus und Simon hatten wir zwei Routiniers an den ersten beiden Brettern. Für Dominik und Laurens war es hingegen ihr erstes Schachturnier. Ruben und Jasmin sind ebenfalls erst seit kurzem dabei.
Den stärksten Gegner gab es gleich in der ersten Runde. Die Eilbeker hatten eine mit DJEM Teilnehmern gespickte Mannschaft und waren nominell deutliche Favoriten. Am ersten Brett bekam Magnus es mit Alexander Wartenberg zutun. Der brachte Magnus mit einem kleinen Zugfolgetrick aus der Vorbereitung, sodass Magnus in leichte Schwierigkeiten geriet. Am zweiten Brett hatte Simon leider das Eröffnungstraining vom Vortag wieder vergessen und stand nach 6 Zügen leider schon völlig auf Verlust. An Brett 4 hatte Jasmin einen klaren Vorteil aus der Eröffnung geholt nach dem ihre Gegnerin ein paar unnötige Tempi verschenkt hatte. Dominik hatte am Brett 4 weniger mit dem Spiel als mehr mit der neuen Situation nach Turnierregeln spielen zu müssen. Er berührte unglücklicherweise den falschen Bauern und hatte nun mit ein paar schwachen Feldern zu kämpfen. An Brett 1 wendete sich das Blatt langsam aber sicher gegen uns. Magnus war etwas eingeschüchtert von seinem Gegner und versuchte abzutauschen, als er schon einen Bauern weniger hatte. Simon hatte sich dagegen zurückgekämpft und auf seinem Brett war völliges Chaos ausgebrochen. Er hatte zwar immer noch weniger Material, aber wenigstens waren jetzt beide Könige offen und es war nicht ganz klar wer eigentlich wen Matt setzt.
Jasmin hatte ein etwas gewagtes Figurenopfer gespielt, ihre Gegnerin verteidigte allerdings nicht genau, sodass Jasmin den ganzen Punkt einfahren konnte. Sehr stark! Jasmin gewinnt ihre erste Partie bei einem Turnier außerhalb des Vereins. An Brett eins musste nun leider Magnus die Segel streichen. Dominik verlor auf tragische Weise, nachdem sein Gegner einfach zweimal in Folge gezogen hatte. A3, b4 in einem Zug zwang seinen Läufer von c5 nach f8 zurück, woraufhin sich die Stellung nicht mehr verteidigen ließ. Das wurde leider erst nach Ende der Partie klar. Simon verlor nun leider in dem von ihm kreierten Chaos selbst den Überblick, sodass wir 3 zu 1 verloren.
In der zweiten Runde ging es gegen Blankenese, und Dominik und Jasmin wurden von Ruben und Laurens ersetzt. Erneut waren wir nominell der klare Außenseiter. Davon war aber erneut nicht viel zu merken. Magnus hatte sich von seiner Selbstvertrauenskrise erholt und fegte seinen 400 DWZ stärkeren Gegner locker vom Brett. An Brett 3 lief Ruben dagegen in eine Eröffnungsfalle, die direkt im Matt endete. Laurens opferte zwei Bauern, schaffte es aber nicht schnell, genug den offenen König im Zentrum zu attackieren, sodass er kurz nachdem sich der Gegner konsolidiert hatte die Segel streichen musste. Die Einstellung war hier aber genau richtig und mit etwas mehr Erfahrung wird er so einen Angriff das nächste Mal bestimmt auch zu Ende führen. Simon fand sich nach 1.d4 e6 2.e4 d5 auf einmal in dem ihm unbekannten Französisch wieder, fand sich aber trotzdem zurecht und nutzte den ersten Fehler des Gegners zum Sieg. 2 zu 2.
In der dritten Runde ging es geben die vom legendären Trainerduo Hendrik Schüler und Günter Schierholz betreuten SKJEler. Eine ausgeruhte Jasmin wechselte Laurens aus, ansonsten blieb alles beim Alten. Obwohl wir erneut nicht gerade favorisiert waren, standen wir etwa 5 Minuten nach Beginn an allen Brettern besser oder völlig auf Gewinn. Magnus sammelte mit einem kleinen Trick eine Figur ein, Simon hatte die generische Königsstellung in ihre Einzelteile zerlegt und war wenige Züge vom Matt entfernt, Jasmin und Ruben hatten einfach sehr angenehme Stellungen erreicht.
Magnus machte als erster die Klappe zu und verwertete die Mehrfigur sicher. Ruben folgte, sein ruhiges langsames Spiel nervte den Gegner so, dass dieser die Stellung völlig überzog und am Ende seine Dame verlor. 2 zu 0. Jetzt wurde es allerdings noch spannend, da Simon aus irgendeinem Grund die Damen getauscht hatte anstatt Matt zu setzen und sich in einem schwierigen Endspiel wiederfand. Leider fand er nicht die richtige Verteidigungsidee und stand nun auf Verlust. Der Gegner setzte ihn aber glücklicherweise Patt, sodass wir nun 2,5 Punkte hatten. Jasmin hatte inzwischen im Endspiel ihren Läufer verloren, dafür hatte sie allerdings einen Freibauern kurz vor der Umwandlung. Bis kurz vor Schluss war die Partie ausgeglichen mit Gewinnchancen auf Jasmins Seite. Leider verließen sie am Ende des Tages dann doch sie Kräfte und sie setze ihren Turm einfach ein Feld weiter als geplant, was leider sofort zur Niederlage führte. Trotzdem eine sehr starke Vorstellung von Jasmin.
Mit 3 aus 6 Mannschaftspunkten landeten wir am Ende auf dem dritten Platz. Die Qualifikation zur DVM wurde knapp verpasst, aber alle konnten viel dazulernen und es wurden eine Menge DWZ für die Sparbüchse gesammelt.
(Max Borgmeyer)
Tabelle
1. HSK
2. Blankenese 3. Königsspringer 4. SKJE |
5 MP
4 MP 3 MP 1 MP |