Die Hamburger Einzelmeisterschaft (HJEM) in der Altersklasse U10 wurde dieses Jahr am 12./13. April bei den Gastgebern von Blankenese ausgerichtet. Von den Königsspringern waren Christophe Kolesnikoff, Luan Bauta, Ray Toll und Fiete Fischer gut gelaunt vertreten. Die Eltern auch, denn langsam kam am Samstagmorgen die Sonne heraus.
Das Programm war hart mit vier Runden am ersten Tag und drei Runden am zweiten Tag. Gespielt wurde mit dem etwas merkwürdigen Modus 55 Minuten + 5 Sekunden Inkrement pro Zug. Eine Bedenkzeit, die in höheren Altersklassen nicht mehr als DWZ-auswertbare klassische Bedenkzeit zählt. Damit hatten vor allem in den Spitzenpaarungen viele mit Zeitnot zu kämpfen. Die letzte Partie wurde in den meisten Runden mit mindestens einem Königsspringer ausgetragen. Die Trainer freute das natürlich im Prinzip, allerdings führte es im späteren Tagesverlauf auch zu erschöpfungsbedingten Aussetzern. Zum einen ist es verständlich, dass man die u10-Endrunde an einem Wochenende austragen möchte. Gleichzeitig fördert der Modus das Schnellspielen, das man in diesem Alter eigentlich abtrainieren möchte. Die Deutsche wird dagegen als reguläres Langzeitturnier ausgetragen.
Der erste Tag begann erstmal vielversprechend. Luan siegte in Runde 1 schnell in 22 Zügen, remisierte dann gegen Mitfavoriten Jonathan Busch, holte einen weiteren Punkt in Runde 3 in einer spektakulären Angriffspartie mit Qualität weniger – nur Kaichen Wang blieb in der letzten Runde leider einmal mehr der Endgegner.
In Runde 1 gab es auch gleich das erste vereinsinterne Duell zwischen Christophe und Fiete – und dieses Motiv sollte nicht das Letzte auf dem Turnier sein … die beiden spielten die längste Partie in der ersten Runde: Christophe war am Ende unter 5 Minuten, Fiete unter 28 Minuten (rekordverdächtig für Fiete!). Ray und Luan haben es den Mitreisenden dabei spannend gemacht und über den Fortschritt der Beiden berichtet. Für Ray, Christophe und Fiete ist es das erste Jahr in dieser Altersklasse und sie bekamen den etwas stärkeren Gegenwind zu spüren: in den ersten Runden mussten Ray und Christophe gleich gegen die Mitfavoriten Jonathan Busch und Aras Kutlar ran, und sie machten es spannend. Nach drei anstrengenden Runden wartete auf Christophe nochmal ein starker Gegner, Jonas Link, letztes Jahr noch auf Platz 5, und er konnte sich den Punkt mit in den Feierabend nehmen.
Tag 2 startete gleich gut mit Siegen für Fiete und Ray. Christophe und Luan mussten leider wieder ein vereinsinternes Duell austragen, welches Christophe für sich entschied. Im weiteren Verlauf des Turniers hat Christophe gegen die Top 3-Setzlistenspieler Aras Kutlar, Lionel von Flottwell (Hamburger Vizemeister 2024) und Jonathan Busch gespielt (leider jeweils verloren). Im letzten Spiel gegen den späteren Drittplatzierten hätte Christophe sich mit einem Sieg sogar auf Platz 3 schieben können (abhängig von der jeweiligen Buchholz) – Remis war möglich, leider hat eine Ungenauigkeit im Endspiel zur Niederlage geführt. Das Spiel dauerte ganze zwei Stunden, wieder mussten alle anderen Teilnehmer lange warten, dieses Mal auf die Siegerehrung. Der Lohn für seinen starken Auftritt mit vielen schweren Gegnern war aber ein ansehnlicher DWZ-Sprung. Luan gewann die letzten beiden Runden und darf sich ebenfalls über viele frische DWZ-Punkte freuen. Fiete hätte die HJEM eigentlich auch zu Hause im Riekbornweg austragen können, denn er wurde tatsächlich gegen alle drei anderen Königsspringer gelost – für die Konzentration wahrscheinlich nicht optimal, wer spielt schon gerne im Turnier gegen seine Vereinskollegen … Ray sorgte mit 1.5/3 am zweiten Tag für einen guten Ausklang des Turniers. Für ihn war es nach der HJET sogar das erste Turnier überhaupt mit langer Bedenkzeit.
Die Setzlistenplätze 1-3 mit Aras, Lionel und Jonathan machten am Ende nach den sieben Runden auch die Farben der Pokale untereinander aus: Hamburger Meister 2025 wurde Lionel von Flottwell und Aras Kutlar wurde Vizemeister, beide sicherten sich damit die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft über Pfingsten.
Luan (4.5/7) und Christophe (4/7) erreichten starke Plätze 5 und 6. Ray und Fiete sammelten sich jeweils 2.5/7 Punkte und wertvolle Erfahrungen in einer stark besetzten Altersklasse und belegten die Plätze 16 und 17. Luans nächste HJEM geht dann hoffentlich nach Schönhagen, während Christophe, Ray und Fiete in 2026 noch einmal in der U10 aufschlagen dürfen. Die vier zusammen können im September bei der Hamburger Mannschaftsmeisterschaft U10 antreten und um die erneute Qualifikation zur Deutschen Vereinsmeisterschaft kämpfen.
Vielen Dank an die Trainer Max B. und Kevin vor Ort!
(Ingke Braren und Max Borgmeyer)