Jugendstadtliga Runde 1

10. Dezember 2023

Die frisch aufgestiegene Jugendstadtliga durfte gleich in der ersten Runde feststellen, dass dort ein härterer Wind weht. Es ging gegen die an allen Brettern deutlich favorisierte Mannschaft von Wilhelmsburg 1, trainiert von Hauke Redmann. Julian K. hatte sich netterweise bereit erklärt die Mannschaft vom Clubheim aus zu fahren, sodass wir vom Bahnstreik nicht betroffen waren.

Vor allem an den hinteren drei Brettern hatten wir Schwierigkeiten. Als erster musste Nils die Segel streichen, dem Supertalent Lionel von Flottwell (deutscher Vizemeister u8) reichte ein Fehler von Nils, um den Sack zuzumachen. Ebenfalls unter Druck geriet Luan, der schon im 3. Zug die Theorie vergessen hatte und es danach nicht mehr schaffte, sich aus seiner unangenehmen Stellung zu befreien. Jasmin hatte hingegen 2 Bauern gegeben, damit aber Linien gegen den unrochierten gegnerischen König geöffnet. Leider fand sie den Ausmacher nicht und versuchte erstmal ihre Bauern zurückzugewinnen. Das konnte der Gegner zum Gegenangriff nutzen, der dann auch durchschlug.

Es stand also 0 zu 3, allerdings hatten sich die Stellungen an 1 bis 3 erfreulich entwickelt. Halid hatte seinen Gegner mit erfolgreicher Vorbereitung durch Präsident Petzi, im Katalanen völlig zerlegt, tat sich aber noch etwas schwer, den Vorteil nach Hause zu bringen. Simon hatte einen Bauern gewonnen und stand gut. Levi hatte den mit Abstand stärksten Gegner (etwa 500 DWZ mehr als er), es war ihm aber erfolgreich gelungen, diesen zu Tode zu langweilen und dann die richtigen Figuren zu tauschen. Das Resultat war ein guter-Springer-schlechter-Läufer-Endspiel, in dem Levi die Daumenschrauben anzog. In der Zeitnotphase überschlugen sich die Ereignisse. Nach fragwürdiger Technik konnte Halid sein Turmendspiel doch noch nach Hause bringen. Simon patzte und seine Königsstellung wurde zerstört, allerdings konnte er mit dem König von g8 nach h2, mitten in die Gegnerische Rochade laufen. Der weiße König auf f1 hatte damit auf einmal nur noch die Möglichkeit, ins Zentrum zu rennen. Leider vertauschte Simon mit wenigen Minuten auf der Uhr die Zugfolge, sodass sein Gegner die Damen tauschen konnte, 1 zu 4. Levi hatte sehr souverän gespielt, als er auf einmal seinen Springer für einen Bauern verlor. Der Gegner stellte dann aber prompt seinen Läufer ein, was zu einem für Levi erneut gewonnenem Bauernendspiel führte. Am Ende stand ein 2 zu 4, das sich gegen eine starke Mannschaft aus Wilhelmsburg, die vermutlich auf dem Weg in die Jugendlandesliga ist, sehen lassen kann. Wie eigentlich immer, wäre mit einem kleinen bisschen Glück sogar etwas mehr drin gewesen.

(Max Borgmeyer)