Vorne klammern hinten beißen

5. Juni 2023

Am Freitag war das Clubheim zum Bersten voll, es fanden gleichzeitig Training, Versammlung des Förderkreises, die Vollversammlung und ein Mannschaftskampf der Jugendbezirksliga statt. Es war also ein harter Kampf, den Spielsaal einigermaßen ruhig und ungestört zu halten. Hierbei wurde ich dankenswerterweise von den Eltern und Großeltern unserer Spieler unterstützt.

Es ging gegen die Mannschaft von Sasel, die, wie viele kleine Vereine, vorne stark besetzt waren, aber an den hinteren Brettern Spieler hatten, die zwar teilweise beeindruckende Zahlen auf Lichess/Chess.com haben, aber noch nicht viel echte Turniererfahrung sammeln konnten.

So kam es dann auch. An den ersten Brettern mussten Matheo und Ove schon bald etwas unangenehmere Stellungen verwalten, während die Stellung bei Simon schon völlig verloren war. Luan an 5 hingegen setzte sich schnell durch. Einziger Makel war, dass er beim Einsammeln diverser gegnerischer Figuren mehrfach ein forciertes Matt ausließ. Als nächstes schlug Jasmin zu, die für etwas fragwürdige Kompensation eine Figur weniger hatte. Allerdings verpasste der Gegner es, seinen König rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Jasmin brauchte keine zweite Einladung und setzte ihn prompt auf e8 Matt. Zu allgemeiner Überraschung hatte Simon sich aus völlig verloren Stellung in ein haltbares Endspiel gerettet: Turm, Springer und zwei Bauern gegen Turm und Läufer und ein Bauer. Es gelang ihm, eine Qualität für einen Bauern zu gewinnen, damit wurden dann allerdings auch die gegnerischen Bauern verbunden. Simon verteidigte sich weiter genau und konnte sogar die beiden Bauern gewinnen. Im Endspiel Turm gegen Springer griff der Gegner bei sonst sicherer Technik einmal fehl, was Simon aber nicht nutzte, sodass es bei eine Remis blieb.

An Brett eins musste nun Matheo leider die Segel streichen. Aus einer unangenehmen Stellung in der Eröffnung war langsam, aber sicher eine nicht mehr zu haltende geworden (2,5 zu 1,5). Am vierten Brett hatte Ruben es sich zum Ziel gesetzt, seinen Gegner zu Tode zu langweilen, dazu wählte er den altbewerten Willi-Aufbau (Londoner-System), der sonst eher bei älteren Herren beliebt ist. Aber nachdem Ding Liren die Eröffnung im WM-Kampf verwendet hat, kann ich mich darüber wohl nicht mehr beschweren. Der Gegner spielte dann auch zunehmend fahrlässig und verschwendete viel Zeit am Damenflügel. Ruben nutze das, um im Zentrum durchzubrechen und einen Königsangriff zu starten. Dem Gegner blieb am Ende nichta anderes übrig, als eine Figur zu opfern, um das Schachmatt zu verhindern: 3,5 zu 1,5. Ove kämpfte weiter, konnte am Ende sein durchgehend leicht schlechteres Endspiel nicht mehr halten. Es blieb also bei einem knappen 3,5 Sieg in der letzten Runde der Jugendbezirksliga. Insgesamt hat sich unsere Mannschaft, die mit Ausnahme von Matheo an 1, aus u8 bis u12 Spielern besteht, super geschlagen.

(Max Borgmeyer)