Unsere u14-Mannschaft hatte sich für die Norddeutsche Meisterschaft qualifiziert. Für vier Spieler, nämlich Magnus, Ove, Levi und Simon war es nach der u12 im letzten Jahr bereits die zweite Teilnahme, dieses Jahr wurden sie durch Matheo verstärkt, der letztes Jahr schon u14 war. Ingke war mal wieder so nett, uns zu fahren, sodass wir nicht auf die berüchtigten Anschlusszüge in Hannover oder Uelzen angewiesen waren. Vor Ort angekommen konnten wir schonmal die Konkurenz sondieren. Wir waren mal wieder ziemlich genau in der Mitte des Feldes gesetzt. Gespielt wurde wie schon im letzten Jahr im Gemeindehaus der nahegelegenen St. Sebastian Kathedrale.
In der ersten Runde ging es gegen die weiter unten gesetzte Mannschaft aus Osnabrück, gegen die wir uns zu einem etwas holprigen 2,5 zu 1,5 Sieg quälten. Es war der letzte nominell schwächere Gegner. Während sich der Spielsaal in der Spätsommerhitze immer mehr in eine Sauna verwandelte, sollten wir in den folgenden 6 Runden gegen die Nummern 1 bis 6 der Setztliste spielen. Es wurde schnell klar, dass neben dem schachlichen Können die Kondition viele Partien entscheiden sollte. Hierbei wurde eine unserer größten Stärken leider auch eine der größten Schwächen, denn unsere Jungs spielten fast jede Runde bis zum bitteren Ende und unser Kampf war meistens der letzte, der noch lief, häufig mit nicht mehr als den 30 Sekunden Inkrement auf der Uhr.
In der dritten Runde bekamen wir es gleich mit dem Gastgeber Schachzwerge Magdeburg zu tun, die an 3 gesetzt waren. Levi war fest entschlossen, eine neue Siegeserie zu starten, seine alte von 10 Partien war in der Qualifikation zu Ende gegangen. Sein Sieg in einem eigentlich ausgeglichenen Bauernendspiel zeigte, dass seine größte Schwäche aus dem letzten Jahr jetzt eine Stärke ist. Ove und Matheo spielten Remis und Magnus verlor gegen seinen deutlich favorisierten Gegner, somit also 2:2 gegen den ersten Mitfavoriten. In der nächsten Runde ging es gegen Oberschöneweide (Setzliste 4). Ove überspielte seinen Gegner aus der Eröffnung und konnte schnell einen entscheidenden Königsangriff entwickeln, Levi nutzte einen frühen Einsteller, 2:0. Matheo und Magnus waren eiskalt und wickelten langsam, aber sicher zum Remis ab, 3:1. Dann war es so weit und wir trafen auf den HSK. Da wir an DGT-Brettern spielten, fand im Clubheim ein spontanes Public Viewing statt. Der Kampf begann sehr gut für uns, denn Levi war mal wieder nicht zu stoppen. Leider fasste Magnus in höchster Zeitnot die falsche Figur an und musste kurz darauf die Segel streichen, 1:1. Ove musste ein Endspiel mit Bauer weniger gegen einen deutlich favorisierten Gegner verteidigen, mit der Routine eines deutlich älteren Spielers tauschte er auch das zweite Turmpaar, nun waren es nur noch ungleichfarbige Läufer, 1,5:1,5. Nun konnte Matheo sich mit seinem Gegner auf Remis einigen, 2:2. Wir würden das einzige Team bleiben, das dem HSK einen Punkt abnehmen konnte. Der Kampf hatte so lange gedauert, dass wir tatsächlich das Abendessen verpassten, so ging es dann zu Dominos, worüber sich niemand beschwerte. Allerdings zehrten die erneuten Marathonpartien zusehends an den Kräften.
Am nächsten Morgen sah es gegen die Barnimer-Schachfreunde erst nicht besonders gut aus, doch Matheo konnte mit einem erneut sehr lang erkämpften Sieg mal wieder ein 2:2 retten. Damit war er erstmal mit seinen Kräften am Ende. Gegen Empor Berlin durfte mal wieder Simon ran, der sich im Begleitturnier erfolgreich eingespielt hatte. Simon startete auch furios und überspielte seinen Gegner völlig. Es gelang ihm allerdings nicht den Deckel zuzumachen. Eine Unachtsamkeit später lagen wir auf einmal 0:1 hinten anstatt mit einem Punkt zu führen. Der Rest des Teams kollabierte geradezu, und wir fuhren die erste Klatsche des Turniers ein, 0:4. In der letzten Runde war gegen Königsjäger Südwest immer noch die Qualifikation zu erreichen. Allerdings war die Luft jetzt sichtlich raus und wir verloren mit 1:3.
Am Ende stand also ein enttäuschender 9 Platz nach einem Turnier, dass so vielversprechend begonnen hatten. Insgesamt hat das Turnier aber gezeigt, dass unsere Spieler wieder mit den besten Mannschaften konkurrieren können, was auf mehr hoffen lässt.
(Max Borgmeyer)
Alle Ergebnisse und Partien gibt es unter: https://dvm.schnix.de/Magdeburg/index/NVM/2024/U14/